Freitag, 22. Mai 2015

Codacs und der Song Contest

Vor wenigen Tagen habe ich endlich verschiedene Programme bekommen. Ich kann jetzt die Störgeräusche reduzieren und ich hab ein Programm speziell für Musik. Das mit den Störgeräuschen funktioniert nicht ganz so optimal, aber es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Ein paar Feineinstellungen noch und dann hoffe ich, dass es bald passt. 
Das Musikprogramm ist echt super. Am Dienstag war ich beim 1. Semifinale vom Song Contest und es war wirklich genial! Auch wenn die Halle tobte, war alles top! Mit dem normalen Programm hätte ich das nie ausgehalten. 

Als nächstes muss ich mein implantiertes Ohr trainieren. Leider ist das Hörgerät-Ohr noch immer das Hauptohr, obwohl ich mit dem Hörgerät schlechter höre, als mit dem Codacs. Warum das so extrem ist, weiß ich auch nicht. Alleine mit dem Codacs ohne Hörgerät auf der anderen Seite, tue ich mir noch relativ schwer, aber ich denke, dass das reine Übungssache ist. Mit einem CI muss man ja auch üben. 
Telefonieren muss ich auch noch üben, aber ich denke nie daran das implantierte Ohr zu verwenden. 
Was mir aber am meisten gefällt ist, dass ich nur sehr selten nachfragen muss, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Früher hab ich ohne Blickkontakt fast gar nichts verstanden. 
Was mich auch immer wieder fasziniert, dass Menschen die mich nicht kennen, gar nicht glauben können, dass ich fast taub bin. Bis vor kurzem habe ich so gut wie nie über meine Behinderung gesprochen, aber jetzt bin ich diesbezüglich viel offener geworden, warum? Vielleicht weil ich mich wieder gleichwertig gegenüber anderen Menschen fühle? Ja, das wird wahrscheinlich der Grund sein.

Samstag, 4. April 2015

Selbsthilfegruppe

Hier der Link zur Selbsthilfegruppe in St. Pölten. Ich kann es nur jeden empfehlen. Man kann offen reden und sich austauschen. Die Leiterin ist eine sehr nette Dame und hilft wirklich jedem!!

http://www.xn--schwerhrige-xfb.at/n%C3%A4chste-treffen/

Und hier meine Privatadresse, falls ihr Fragen oder Anregungen habt, ich freue mich über jedes Mail 😀😀
zissersdorf@aon.at

Meine Hörgerätesammlung

Alles begann mit einem Inohrgerät vor ungefähr 15 Jahren und jetzt bin ich fast taub, schon arg irgendwie. 
Ich hab mir gerade meine Sammlung angesehen und bin etwas nachdenklich geworden. Wie kann es sein, dass ich innerhalb weniger Jahre taub wurde und kein Arzt kann mir sagen warum?? Man beginnt da schon zu grübeln... 
Ich bin zwar "froh", dass das Codacs so gut funktioniert, trotzdem nervt es einfach sehr, es zu tragen. Es ist mir zu groß und ständig blitzt es durch die Haare und das schaut leider nicht sehr sexy aus. 
Gestern war ich mit meiner Familie beim Friseur. Es ist immer wieder eine Herausforderung. Ich muss alles vorher mit der Friseurin besprechen, denn später höre ich sie nicht mehr. Peinlich ist es sowieso. 







Donnerstag, 26. März 2015

4 Monate nach der Operation

Letzte Woche hatte ich wieder einmal einen Kontrolltermin im Krankenhaus in der Logopäde. Mein Codacs wurde neu angepasst, da es nicht ideal eingestellt war. Ich hatte bei tiefen Stimmen und mit dem S große Probleme. Es war eine ziemlich langwierige Angelegenheit. 
Außerdem wurde meine Fernbedienung so eingestellt, dass ich in ganz kleinen Schritten lauter oder leiser drehen kann. Wenn ich vorher leiser oder lauter gedreht habe, war der Schritt einfach zu viel, dann war es entweder zu leise oder zu laut. Das ist jetzt viel besser.
Mit tiefen Stimmen habe ich jetzt auch keine oder sagen wir, fast keine Probleme mehr. 
Was sich leider gar nicht verbessert hat, ist, wenn ich Auto fahre. Das ist dann so laut, als wäre eine Fensterscheibe nicht richtig zu. In Lokalen ist es auch nach wie vor unerträglich. Die Nebengeräusche machen mich richtig aggressiv. Blöderweise hab ich dann nie die Fernbedienung mit, um leiser zu schalten. Das bin ich einfach nicht gewohnt. 
Was auch arg ist, ist das Einkaufen. Ich höre das Geräusch der Kühlung extrem laut und nervig. Ich hoffe, dass man hier bald eine Lösung findet. 
Manchmal schmerzt das Ohr von der Operation noch. Darauf liegen kann ich leider gar nicht. Eine Stelle hinter dem Ohr tut dann sehr weh. Ich denke, dass das so bleiben wird, da die OP doch schon eine ganze Weile her ist und eigentlich alles verheilt ist.
Mit dem Akku bin ich auch sehr zufrieden, der Kleinere hält ziemlich genau 14 Stunde. Den Großen verwende ich eigentlich fast nie, er ist mir einfach zu wuchtig. Batterien verwende ich überhaupt nicht. Ich bin mit den Akkus so zufrieden, dass ich für Batterien kein Geld ausgeben mag.
Mittlerweile bin ich echt schon am überlegen, ob ich mir die rechte Seite auch operieren lassen sollte, mein Hörgerät ist um einiges schwächer gegenüber dem Codacs. Der Klang ist auch viel besser und das Ohr ist auch nicht zugestopft. Die OP war zwar ein Wahnsinn, aber was macht man nicht alles für eine bessere Lebensqualität. 

Freitag, 16. Januar 2015

Kontrolltermin

Endlich hatte ich einen Kontrolltermin. Es musste ja noch einiges geändert werden. Zuerst machte ich einen Hörtest mit dem Codacs. Der Logopäde und die Mitarbeiterin von der Firma Cochlear haben sich sehr bemüht um mein Gerät optimal einzustellen. So eine Anpassung ist für alle Beteiligten eine ziemliche Herausforderung. Ich frage mich, wie das mit kleinen Kindern gemacht wird. Am Ende der Anpassung machte ich noch einen Hörtest. Der Test war sehr gut und alle waren zufrieden. Ich hoffte, dass die Hörprobleme mit dumpfen Stimmen jetzt der Vergangenheit angehörten. Bei der Anpassung ist ja immer alles anders, da gibt es keine Störgeräusche, das spricht jeder klar und deutlich. Das richtige Leben ist da nicht so rücksichtsvoll.

Anschließend traf ich mich noch mit einer lieben Bekannten von der Selbsthilfegruppe. Sie hat mich immer unterstützt und ich hatte eine kompetente Ansprechperson die sich wirklich für mich interessierte. 
Im Café war es sehr laut und ich hatte das Gefühl, dass meine Stimme blechern klang und ich hörte immer wieder ein pfeifen. Ich gab einfach dem Lärm die Schuld. Am Abend zu Hause, war wieder alles ok.

Am nächsten Tag gab ich das Codacs rauf und plötzlich hörte ich nur einen extrem schrillen Pfeifton. Nicht auszuhalten. Ich rief  im Krankenhaus an und durfte sofort vorbei kommen. Der Logopäde gab sich voll Mühe und feilte an der Einstellung so gut es ging. Ganz ok war es noch immer nicht. Der Pfeifton war zwar weg, aber optimal war es noch immer nicht, da er die Höhen wieder etwas zurücknehmen musste, damit das Pfeifen weg war. Wahrscheinlich musste sich mein Ohr auch erst an das neue Hören gewöhnen. Geduld war leider eine ziemliche  Schwäche von mir, aber das Ohr benötigt eben Zeit.

Donnerstag, 15. Januar 2015

Wie man richtig hört

Die Schallwellen werden von der Ohrmuschel erfasst und durchqueren den Gehörgang. Auf diesem Weg werden die zum Verstehen von Sprache wesentlichen Frequenzen durch Resonanz verstärkt.

Am Ende des Gehörgangs Treffen die Schallwellen auf das Trommelfell. Das Trommelfell wird in Schwingungen versetzt, wodurch die drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) in Bewegung kommen. Die Gehörknöchelchenkette erzeugt einen Hebeleffekt, der die eher schwachen Schwingungen des Trommelfells verstärkt. (Das ist bei mit leider kaputt)

Die Steigbügelfussplatte überträgt die verstärkten Schwingungen an das ovale Fenster, das der Kontaktpunkt zum Innenohr - auch Cochlea genannt - ist. In der flüssigkeitsbefüllten Cochlea befinden sich Tausende von Haarzellen, die durch die Schwingungen der Flüssigkeit in Bewegung gebracht werden. Durch diese Bewegung der Haarzellen kommt es zu Nervenimpulsen, die über den Hörnerven an das Gehirn übertragen werden.




Montag, 12. Januar 2015

So funktioniert das Codacs


Das Cochlear Codacs System ist die leistungsstärkste akustische Hörlösung, da sie die Cochlea direkt stimuliert. Es ist zur Versorgung von Personen mit einem höchstgradigen bis an Taubheit grenzenden kombinierten Hörverlust vorgesehen, also perfekt für mich.

Eingewöhnungsphase Woche 1

Mittlerweile hab ich das Codacs schon fast eine Woche. Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Die ersten paar Tage musste ich es wegen der Schmerzen immer wieder wegtun. Der Druck auf die OP-Narbe war einfach zu schmerzhaft und das Hören war ungewohnt und laut. Hätte nicht gedacht, dass mir mal ein Hörgerät  zu laut ist. Am Anfang war alles so, als würde neben mir wer stehen und über ein Mikrofon mit mir reden. Das ist jetzt nicht mehr so arg. Es wird von Tag zu Tag besser, auch die Schmerzen lassen nach. 
Leider ist es etwas zu Laut eingestellt. Ich muss es um mindestens eine Stufe zurückdrehen. Das Verstehen wird auch immer besser. Mit sehr tiefen Stimmen habe ich noch große Probleme, da muss noch was umgestellt werden. 
Leider sind die Geräusche beim Autofahren eine echte Qual! Es ist so laut, als wäre eine Tür oder ein Fenster nicht richtig zu. Ich hab dadurch natürlich auch Probleme beim Radiohören. 

Am meisten aber kämpfe ich mit dem Gerät. Es ist noch sehr ungewohnt. Das Kabel ist viel zu lang und daher sieht man es durch die Haare durchblitzen, was mich sehr stört. Am Donnerstag, bei der Kontrolle muss ich unbedingt fragen, ob es ein kürzeres Kabel gibt. Ich hoffe!
Momentan verwende ich nur die Akkus. Ich bin aber sehr enttäuscht, der Kleine haltet nicht einmal einen Tag. Den großen werde ich morgen mal testen. Am ersten Tag hatte ich Batterien drinnen, die hielten grade mal einen Tag. Schon ein Wahnsinn, wenn ich jeden Tag die Batterien wechseln muss, bin ich am Jahresende arm. Aus diesem Grund werde ich versuchen, hauptsächlich die Akkus zu verwenden und die Batterien nur für den Notfall. 

Sonntag, 11. Januar 2015

Zeitungsartikel vom Codacs



Nur wenige Wochen nach meiner Operation las ich zufällig in einer Tageszeitung einen interessanten Bericht über das Codacs. Wäre bestimmt interessant sich mit den beiden Patienten einmal zu unterhalten. 

Mittwoch, 7. Januar 2015

Hörkurve nach und vor der OP


Hier zum Vergleich nochmal die Hörkurve vor der OP, es gab definitiv eine Verschlechterung, leider! 



Tag X

Heute war es endlich soweit, das Codacs wurde endlich eingeschalten. Zuerst musste ich einen kurzen Hörtest machen. Dieser fiel katastrophal aus. Anscheinend hat das Rest-Hörvermögen doch nachgelassen. Aber egal, jetzt habe ich ja das Codacs und das musste funktionieren.
Nach ein paar Einstellungen und Tests schaltete der Logopäde ohne jede Vorwarnung ein. Das war ja wahrscheinlich auch sein erstes Codacs, es ist zwar ähnlich in der Bauweise wie ein CI, aber es ist etwas anders. Auf jeden Fall war es so laut, dass ich richtig zusammengezuckt bin. Nach ein paar weiteren Einstellungsänderungen wurde ich für eine halbe Stunde rausgeschickt, um zu sehen, wie es "draußen" ist. Ehrlich gesagt, war ich nur bedingt zufrieden. Einerseits hörte ich Geräusche, welche ich gar nicht mehr kannte, andererseits verstand ich manche Leute gar nicht. Mit dunklen Männerstimmen hatte ich sehr große Probleme. Im Café fiel einer Serviererin eine Kaffeetasse um und ich bin furchtbar erschrocken. So etwas hätte ich vorher nur am Rande mitbekommen, wenn überhaupt. Nach meinem kurzen Ausflug ging es wieder zurück in die Logopädie. Umgestellt wurde nichts mehr, da ich mich ja sowieso erst daran gewöhnen muss und ich nächste Woche wieder einen Termin habe. 
Die Heimfahrt war ein Wahnsinn, das Autofahren war so laut und unangenehm, dass ich das Gerät m liebsten rausgeschmissen hätte. Es war als würde ich auf ganz alten Pflastersteinen fahren. Echt komisch. 
Nach etwa vier Stunden habe ich es weg getan, da mir das Ohr ziemlich weh getan hatte. Ich bin es ersten nicht gewohnt und zweitens tat mir die OP-Narbe weh. Am Abend werde ich es dann wieder nehmen. 
Am meisten freue ich mich aufs Schwimmen mit meiner Tochter. Das Codacs hat einen Schutz damit es wasserdicht ist. 

Montag, 5. Januar 2015

Hörgerät

Ich habe nach dem Ziehen der Nähte den Logopäden gefragt, ob ich in der Zwischenzeit, bis zur Einschaltung, mein Hörgerät nehmen darf. Er überlegte kurz und meinte, dass es vielleicht nicht so gut ist und verneinte dann.
Da ich unbedingt wissen wollte, ob ich im Notfall noch mit dem normalen Hörgerät hören kann, probierte ich es kurz aus. Ein Schock, es funktionierte nicht mehr. Damit hatte ich nicht gerechnet. 
Jetzt hieß es beten, dass das Codacs funktioniert